ÖMS U16W HSG REMUS Bärnbach/Köflach – Roxcel Handball Tulln 22:30 (12:12)
Vor zwei Wochen vergaben die U16-Mädels in Atzgersdorf eine 20:16-Führung zehm Minuten vor Schluss und mussten eine bittere 23:22-Niederlage hinnehmen. Daher hatten sie sich für das letzte Saisonspiel vorgenommen, noch einmal alles zu geben.
Sophia Sobotka brachte ihr Mannschaft gleich 0:1 in Führung, aber die nächsten Angriffe waren nicht von Erfolg gekrönt. So lagen die Steirerinnen nach sieben Minuten 5:2 in Front. Tulln verkürzte auf 6:5, aber die HSG legte wieder auf 8:5 vor. Dann aber kam eine ganz starke Phase der Tullnerinnen, gestützt auf Jugend-Nationalteam-Torfrau Valentina Hernach, die insgesamt fünf Siebenmeter und oft auch den Nachwurf hielt, und mit ihren Paraden die Gegnerinnen zur Verzweiflung brachte. Binnen sechs Minuten verwandelten Sophia Sobotka, Sophie Schubert und Nazlije Shabani den 8:5-Rückstand in eine 8:10-Führung. Kurz vor der Pause konnten die Steirerinnen aber wieder 12:11 in Führung gehen, ehe Sophie als „Einser“ in der Abwehr einen Pass abfing und den Gegenstoß Sekunden vor dem Pausenpfiff zum 12:12 verwandelte.
In den zehn Minuten nach Seitenwechsel war das Spiel noch halbwegs ausgeglichen, wobei Tulln meist ein bis drei Tore in Führung lag. Doch in der letzten 20 Minuten dieser Saison mobilisierten die Tullnerinnen bei sicherlich 30 Grad in der schwülen Köflacher Sporthalle noch einmal die letzten Kräfte. Mit einem 4:0-Run von 16:17 auf 16:21 sorgten Sophie Schubert mit drei ihrer dreizehn (!) Treffer und Sonja Milinkovic für die Vorentscheidung, während alle sechs Spielerinnen in der Abwehr kaum mehr Tore durch die Mitte zuließen und Torfrau Valentina Hernach die gegnerischen Flügelspielerinnen zur Verzweiflung brachte. In den letzten sechs Minuten trafen dann nur mehr Sophie und Sonja und bauten die 22:25-Führung zum 22:30-Endstand aus.
Mit Valentina, Sophia, die uns vor allem in der ersten Halbzeit im Spiel gehalten hatte, und Sophie hatte Tulln die drei besten Spielerinnen am Feld. Doch das soll die Mannschaftsleistung, vor allem in der Abwehr in der zweiten Spielhälfte, als sie nur noch zehn Gegentore zuließen, nicht schmälern. Selbst die beste Spielerin braucht sechs weitere, damit sie als Team gewinnen können. Und diesmal haben sie die Taktik vom „einfachen Handball“ – konsequente Abwehr, nur schlechte Wurfpositionen zulassen, schnelle Gegenstoßtore werfen – vor allem in der zweiten Halbzeit ausgezeichnet umgesetzt.
In den anderen Gruppenspielen konnte sich Tullns neuer Herren-Trainer Raimund Auss mit der SG Hollabrunn/Eggenburg gegen WAT Atzgersdorf 23:21 durchsetzen, Hypo NÖ bezwang etwas überraschend den UHC Graz 32:28. Im Final Four spielen der SSV Dornbirn Schoren, Union St. Pölten Frauen, ZV Wr. Neustadt und die JAGS Vöslau in zwei Wochen um den Staatsmeistertitel.
Damit geht eine schwierige Saison, in der es durch die vom ÖHB beim Sportministerium beantragten Österreichischen Meisterschaften für die älteren Jugendspieler mit regelmäßigen Tests und weiteren Präventionsmaßnahmen dennoch möglich war, Sport in der Halle zu betreiben, mit einem Erfolg zu Ende. Drei Spielerinnen – Sophia, Lea und Nadire – fallen in der nächsten Saison aus der U16 und werden in der Landesliga und auch Bundesliga bei den Damen zum Einsatz kommen, wie Sophia, Valentina und auch Lea schon heuer. Die 2007er-Jahrgänge sind dafür ab Herbst auch in der U16 spielberechtigt, wo es hoffentlich durch die Impfungen wieder einen normalen Spielbetrieb für alle Altersklassen gibt.
Das Modell der österreichweiten Meisterschaften wird in der Altersklassen WU14, MU14, MU16 und MU18 als Elite-Cup weitergeführt. Im September gibt es für die Mannschaften, deren Damen- bzw. Herrenmannschaft nicht in der WHA bzw. HLA1 spielt (fix qualifiziert), eine Qualifikation in Bundesland. Mitte Oktober beginnt der Elite-Cup wie auch schon heuer in Regionalgruppen, aber mit normaler Hin- und Rückrunde. Nach Ostern gibt es Playoff-Spiele und ein Final Four-Turnier. Die heurige U14-Mannschaft kann bis auf Torfrau Annika Wehofer unverändert daran teilnehmen und will sich natürlich für den Elite-Cup qualifizieren.
Aufstellung und Tore: Valentina Hernach; Sophia Sobotka 12 (1/2 7m), Sophie Schubert 13 (1/1), Lea Büchl 1, Sonja Milinkovic 2, Nazlije Shabani 2, Isabella Ehm, Barbara Burchart, Anja Knoll, Iris Koranda
Tabelle, Termine und Spielprotokoll
ÖMS U16W Mittlere Playoff Süd/Ost
HSG REMUS Bärnbach/Köflach – Roxcel Handball Tulln 22:30 (12:12)
Hypo NÖ – UHC Graz 32:28
SG Hollabrunn/Eggenburg – WAT Atzgersdorf 23:21