Mit Zeljko Gasperov übernimmt ein „alter Bekannter“ das Trainer-Zepter bei den Tullner Handball-Herren. Wir haben den 61-jährigen gebürtigen Kroaten in der Sommerpause zum Interview gebeten.
Teil 1:
Hallo Zeljko! Willkommen als neuer UHC Trainer. Seit wann bist du eigentlich in Tulln?
1993 hat mich meine Handballkarriere nach Tulln gebracht. Ich war Spieler, Jugendtrainer und U20-Trainer und zuletzt Trainer der Damenmannschaft. Noch vor meinen Stationen in Österreich war ich von Februar bis Mai 1988 in der dritten deutschen Liga und habe dem HSC Haltern-Sythen zum Klassenerhalt verholfen. Dann kam ich für ein Jahr nach Krems, dann für drei Jahre zum ESV St. Pölten. Über den damaligen Manager Hogl bin ich dann nach Tulln gekommen
Du bist nun für die kommende Saison Cheftrainer. Wie lange läuft dein Vertrag in Tulln?
Ich habe noch keinen Vertrag, aber ich wurde sowieso in meinen 30 Jahren Handballkarriere noch nie gekündigt und wenn ich gehe, dann aus eigenem Wunsch. Außerdem bleibe ich meinen Vereinen immer lange erhalten.
Was hast du für Vorbilder als Trainer?
Das wäre mein Trainer, als ich ungefähr 13 Jahre alt war. Vlado Stenzel hat ja die 3:2:1-Deckung entwickelt und mein damaliger Trainer hat sich davon inspirieren lassen und eine flache 3:2:1 gespielt, welche ich noch heute versuche, einzubauen. Bei den Herren vom UHC muss ich noch entscheiden, ob ich dies einbaue. Die meisten Vereine spielen heutzutage 6:0.
Welcher Trainer hat dich am meisten geprägt?
Das war mein Jugendtrainer Vjekoslav Zardelic (als ich 11-16 Jahre alt war). Er hat viele heutige Trainer im Ausland, welche aus Rijeka stammen, ausgebildet.
Was war dein schönster Moment in Tulln?
Auf jeden Fall der Aufstieg aus der B-Liga und der Cupsieg, weil wir der „Underdog“ waren. Higatzberger war außerdem noch am Sprunggelenk verletzt und ich hatte auch Probleme mit meiner Patellasehne. Die Momente in Stockerau werde ich nie vergessen.
Insgesamt haben/hatten 3 Gasperovs das Handballtrikot an. Wer ist der beste Gasperov aller Zeiten?
Interessante Frage ….(lacht) Deni hat auf jeden Fall am meisten erreicht. Er war in der HLA immer ein Führungsspieler – in Bruck, Köflach und Graz beispielsweise. Das größte Potenzial hatte auf jeden Fall Patrick. Er hat schon mit fünf Wuzzler und alles drum und dran gekonnt, aber mit 13 musste er dann schon gegen 17-Jährige spielen und das hat ihm nachhaltig geschadet.
Als du Trainer unserer Landesliga-Mannschaft warst, gab es ein Comeback von dir! Du warst damals zart 55 Jahre! Können wir mit einem Spielertrainer-Comeback auch heuer rechnen?
Nein, keinesfalls! Ich kann nicht mal mehr gerade gehen. Dass ich mich mit 55 noch in das Dress gezwängt habe, das war schon peinlich, aber ich wollte nicht absteigen! Mit 55 wurde ich sogar noch in der Landesliga die letzten 15 Minuten manngedeckt. Damals in Korneuburg.
Wie bist du eigentlich zum Handball gekommen?
Als ich jung war, habe ich alles Mögliche gespielt: Basketball, Fußball, Wasserball, usw. Uns fehlten aber die finanziellen Mittel, damit ich mit dem Bus in die Stadt zum Wasserball-Training fahren konnte, deswegen bin ich zum Handball gegangen, weil an meiner Volksschule jeder Handball gespielt hat.
Wann startet die Vorbereitung und wie wird sie aussehen?
Also die Vorbereitung startet am 27. Juli. Und dann 5 mal die Woche Training im Freien und 2 mal in der Woche in der Kraftkammer, wobei ich erwähnen muss, dass heutzutage Leichtathletik eine viel größere Rolle spielt, als das Krafttraining. In der Kraftkammer schießt man schließlich keine Tore. Nach diesen 7 reinen Outdoor-Athletikeinheiten gehen wir dann in die Halle, weil mir natürlich der Ball wichtig ist. Zusätzlich werden wir auch noch viele Testspiele haben, den Weinviertel-Cup und vielleicht auch ein Turnier in der Slowakei oder Ähnliches.
Stay tuned… Teil 2 folgt in Kürze…