Im zweiten Spiel der Rückrunde galt es, die Auswärtsniederlage beim WHA-Absteiger wieder gut zu machen. Erschwert wurde das Unterfangen durch den Ausfall einer kompletten Aufbaureihe: Trainer Zeljko Gasperov musste auf Kerstin Schindl (beruflich verhindert), Viki Hopfeld (Knie) und Hannah Ginsthofer (Beinhautentzündung) verzichten. Dafür sprangen Sabi Klein sowie die Routiniers Gabi Grossberger und Beate Vizvary in die Bresche.
Nach ausgeglichenen Anfangsminuten zogen die Tullnerinnen mit einem 3:0-Run durch Sabi Klein, Soso Hüttmair und Raphi Kugler auf 6:3 davon, worauf Waltraud Wagner nach 9:40 Minuten das erste Timeout der Gäste nahm. Aber der Vorsprung hielt und konnte dank der guten Abwehrarbeit sogar von 10:7 auf 13:7 ausgebaut werden. In der Mitte stand die von Beate Vizvary organisierte Deckung wie eine Mauer. St. Pölten war fast nur vom Flügel erfolgreich – 11 der später insgesamt 19 Tore erzielten die beiden Außenspielerinnen Betz und Brandstätter, die auch zum 14:9-Pausenstand verkürzte.
Nach Seitenwechsel änderte sich vorerst wenig: die Abwehrreihen dominierten und Tulln konnte den Vorsprung halten bzw. auf 18:12 ausbauen. Aber ab dem 20:15 nach 45 Minuten schwanden bei Tulln die Kräfte und St. Pölten holte Tor um Tor auf. Dreieinhalb Minuten vor Spielende beim Stand von 20:18 nahm Zeljko Gasperov sein drittes Timeout und fand offenbar die richtigen Worte. Beate Vizvary verwandelte ihren zweiten Siebenmeter zum 21:18 und trotz Unterzahl erzielte Gabi Grossberger in der Schlussminute das 22:19. So musste St. Pölten die erst zweite Niederlage einstecken und Tulln konnte wichtige Punkte im Kampf ums obere Playoff verbuchen.
In der Tabelle liegen die Tullnerinnen drei Punkte hinter Leader UHC Admira Landhaus und einen Zähler hinter St. Pölten auf Platz drei. Union APG Korneuburg Handball Damen ist punktegleich, aber hat beide Spiele gegen Tulln verloren. Der Vorsprung auf den fünftplatzierten UHC Wein4tler Netzwerk Hollabrunn, der das Hinspiel in Tulln gewonnen hat, beträgt somit drei Punkte. Die Entscheidung wird somit wohl im Jänner in Hollabrunn fallen. Davor geht es aber noch am 15. 12. in Wien gegen WAT Fünfhaus/Brigittenau und am 21. 12. bei der nächsten Handball-Doppelveranstaltung gegen den SK Keplinger-Traun.
Roxcel Handball Tulln – Union St. Pölten Frauen 22:19 (14:9)
Aufstellung: Weber Kathi, Porubska Patricia; Reißner Steffi, Dietrich Stella, Forster Vici (4), Kugler Raphi (3), Schmied Kathi, Klein Sabi (3), Fischer Hanni (1), Hüttmair Soso (4), Vizvary Beate (2/2), Forster Jojo (1), Grossberger Gabi (4), Sobotka Julia, Feigl Muriel